Ein umgebauter Überseecontainer geht auf Deutschlandtour. Start ist Freitag, der 30. Juli in Bad Arolsen. Bloedorn Container übernimmt die Transporte und unser Partner, die Containermanufaktur, hat den Ausstellungscontainer gestaltet.

Die Wanderausstellung zeigt persönliche Gegenstände von ehemaligen KZ-Häftlingen und ihre Geschichten. „Der Container gibt uns die Möglichkeit unsere Kampagne in der breiten Bevölkerung bekannter zu machen. Denn Ziel von #StolenMemory ist es, diese Gegenstände, die in KZs geborgen werden konnten, zurück in die Familien zu führen. Insgesamt bewahren wir noch mehr als 2.500 Umschläge mit diesem persönlichen Besitz auf“, erklärt Nicole Lorentz von den Arolsen Archives. Für die Familien sind die erhaltenen Gegenstände von unschätzbarem Wert. Sie machen die Erinnerung und das Andenken greifbar und sind oft die letzte Spur zu den Opfern.

Mehr Sichtbarkeit, mehr freiwillige Helfer

Die Ausstellung ist Teil der Kampagne #StolenMemory der Arolsen Archives. Die in Nord-Hessen angesiedelte und von den Alliierten gegründete Institution ist ein internationales Zentrum über NS-Verfolgung mit der weltweit umfassendsten Sammlung zu Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Seit dem Start der Kampagne haben bereits zahlreiche Freiwillige aus aller Welt dabei geholfen, hunderte Erinnerungsstücke an Hinterbliebene zurückzugeben. Die neue Ausstellung soll nun noch einmal die Sichtbarkeit der Kampagne erhöhen. Dafür wandert der Container in den kommenden zwei Jahren durch deutsche Städte mit unter 20.000 Einwohnern. Die Wanderausstellung wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ermöglicht. Im zweiwöchigen Rhythmus wechselt der Container den Standort. Die Bloedorn Container GmbH organisiert und realisiert die Umfuhren zu einem vergünstigten Preis.

Der Ausstellungscontainer

Durch zwei komplett schwenkbare Seitenelemente hat die Containermanufaktur aus dem Seecontainer einen Ausstellungsraum im Miniaturformat gemacht. Jede Seite ist einem Thema zugeordnet – nämlich „gesucht“ und „gefunden“. So wird auf Postern der „Eingangsseite“ nach Angehörigen gesucht. Gezeigt werden ihre verlorenen Gegenstände sowie die Geschichten der gesuchten Person. Durchquert man den Container lassen sich im „Ausgang“ die erfolgreich übermittelten Gegenstände mit der jeweiligen Geschichte dazu entdecken. An dieser Stelle werden Besucher auch dazu aufgefordert, die Suche des Archivs durch eigene Recherchen zu unterstützen. Im Innenraum des Containers befinden sich auf zwei weiteren Stellwänden Hintergrundinformationen zum Projekt und den Arolsen Archives. Begleitend zur Ausstellung wird eine Augmented-Reality-App entwickelt: Der Besucher hat damit die Möglichkeit, Videoporträts einzelner Angehöriger aufzurufen und ihre persönliche Geschichte zu hören.

 

Mehr über #StolenMemory

Mehr über die Containermanufaktur